Entweder – oder, oder doch lieber miteinander?

Naturheilkunde polarisiert. Auf der einen Seite gibt es die Verfechter der Schulmedizin, auf der anderen Seite die Verfechter der naturheilkundlichen Arbeit. Die Kämpfe zwischen den beiden Lagern werden oft mit Inbrunst geführt.

Nicht nur auf persönlicher Ebene begegnen mir diese Kämpfe, immer wieder werden naturheilkundliche Verfahren als Scharlatanerie verteufelt, wissenschaftliche Studien angestellt, mit dem Zweck, die Naturheilkunde als unwirksam zu erklären. Auf der anderen Seite stehen die Anwender und Nutzer der diversen Techniken und berichten von tollen Erfolgen. „Alles Placebo!!“ rufen die Schulmediziner.

Aber sehen wir uns doch die Bedeutung des Wortes „Placebo“ einmal genauer an. Wenn vom Placebo Effekt gesprochen wird, dann meint man damit eine nachweisbare und messbare Veränderung im Empfinden des Patienten. Das können geringere Schmerzen, eine schnellere Genesung oder ein verbesserter Allgemeinzustand sein. OHNE eine (bisher) nachweisbare Einflussnahme (z. B. Medikamente). Was bedeutet das? Der Körper oder der Geist des Patienten hat es geschafft, sich SELBST zu heilen oder den bisherigen Zustand zu verbessern. Was kann es denn Größeres und Schöneres geben? Vergleichbar ist das mit dem Anlegen eines Gipses bei einem gebrochenen Knochen. Der Gips heilt den Knochen nicht, das macht der Körper selbst. Aber er schafft die nötigen Voraussetzungen, damit Heilung geschehen kann.

So ähnlich sehe ich die Aufgabe der Naturheilkunde, wir schaffen mit der Phytotherapie, der Homöopathie, der TCM, der Osteopathie usw. die Möglichkeiten für den Körper und den Geist, sich selbst zu helfen.

Bin ich daher gegen die Schulmedizin? Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil. In manchen Fällen ist eine schulmedizinische Behandlung absolut notwendig! Auch in meinem Fall wäre ich ohne Behandlung mit Cortison und Immunsuppressiva gar nicht in der Lage gewesen, mich damit zu beschäftigen, was mir später langfristig geholfen hat.

Daher plädiere ich ganz stark gegen die Mentalität des Entweder-Oders.
Lasst uns miteinander arbeiten! Es geht doch um den Menschen und da führt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sicher zu besseren Erfolgen als ein gegenseitiges Bekämpfen.

Meine Gedanken zum Thema Schulmedizin